"Die Augen sind die Fenster zur Seele" (Heilige Hildegard von Bingen)

"Unsere Augen sind ein Spiegel und reflektieren die Gefühle und Leidenschaften der Seele." (Arzt Dr. Gottfried Hertzka)


Die Irisdiagnose beruht auf der Erkenntnis, daß sich in der Iris des menschlichen Auges reflektorisch alle Organe widerspiegeln. Durch die intensive Untersuchung des Auges mittels eines Irismikroskops kann man sowohl die Konstitution, Anlagen und ererbte Schwächen des Patienten erkennen wie auch momentane, akute Schwächen, Entzündungen und Erkrankungen der jeweiligen Organe.
Die Irisdiagnose ist immer eine Hinweisdiagnose; durch sie aufkommende Verdachtsmomente bedürfen einer weiteren Abklärung mit Hilfe anderer Methoden

Geschichte

Begründet wurde diese Diagnoseform Ende des 19. Jahrhunderts durch den ungarischen Arzt Dr. Ignaz von Peczely.
Sein Interesse für die Regenbogenhaut des Auges ging auf ein ihn prägendes Kindheitserlebnis zurück. Als er noch ein kleines Kind war, hatte sich einmal eine zahme Eule in seine Hand verkrallt. Ignaz konnte sich nur befreien, indem er dem Vogel eine Kralle brach. Im gleichen Augenblick sah er, wie sich in einem Auge der Eule ein senkrechter schwarzer Strich bildete.


Diagnose

In der Regenbogenhaut (Iris) sieht der Augendiagnostiker eine Wiederspiegelung des Körpers mit all seinen Organen und spezifischen Geweben, was sich in einer strengen Ordnung, in einem einfachen, aber logischen System darstellt. So sind im rechten Auge rechtsseitige Organe und im linken Auge linksseitige Organe angelegt. Innere Organe (z.B. Magen) befinden sich mehr im Augenzentrum, peripher gelegene Organe (z.B.Haut) zeigen sich am Rand der Iris. Sie unterscheidet aber auch zum Beispiel verschiedene Zonen innerhalb der Regenbogenhaut: Der oberen Zone wird eine Beziehung zum Kopf zugeschrieben, die mittlere Zone repräsentiert den Rumpf, die untere Unterleib und Beine.
Durch Veränderungen im Augenvordergrund, wie z.B. Aufhellungen, abgedunkelte Bereiche, farbige Flecke, auffällige Gefäßzeichnungen, Erhebungen, Gewebeauflockerungen oder den sogenannten Greisenring, der eine Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut anzeigt und üblicherweise auch dem Schulmediziner bekannt ist, ist es möglich, Krankheiten wie Entzündungen, Organschwächen, Stoffwechselstörungen und deren Ursachen und Zusammenhänge zu erkennen.
Zusätzlich erhält der Augendiagnostiker Erkenntnisse über die erblichen, d.h. genetisch bedingten Zusammenhänge. Erblich bedingte Schwachstellen, die nie zuvor erkannt wurden, werden durch die Augendiagnose sichtbar und erlauben die Zuordnung zu verschiedenen Konstitutionstypen, die so differenziert nur in der Augendiagnose bekannt sind. In der Therapie ergeben sich somit ganz neue Perspektiven, denn durch die Augendiagnose wird die Früherkennung von Krankheiten möglich.
Drei grundlegende Iris-Zeichen sind für den Spezialisten auf diesem Gebiet von entscheidender Bedeutung: Unnatürliche Färbung, weiße, dunkle und schwarze Male als Tupfen oder strahlenförmige Linien, kreisförmige oder Kontraktionsringe.
Für den Iris-Diagnostiker repräsentieren weiße Male Entzündungen oder Überreizungen, dunkle Male weisen hingegen auf Unterstimulierung und verringerte Funktion hin. Schwarze Male werden als Substanzverlust interpretiert.
bitte zum Vergrößern klicken!Darüber hinaus wird von der Pupille nach außen in drei Kreiszonen unterteilt. Die innerste Zone soll dabei vor allem den Verdauungsorganen entsprechen, die mittlere den Stoffwechsel- und Ausscheidungsfunktionen und die äußere vornehmlich dem Knochengerüst und der Haut. Innerhalb dieser Kreise werden noch einzelne Segmente unterschieden, die mit einzelnen Organen bzw. Organsystemen in Zusammenhang stehen sollen.
Durch diese Einteilung in radiäre und zirkuläre Abschnitte und deren weitere Unterteilung entstehen so 96 Zonen, die bei der Beurteilung des Patienten helfen.
Genau studiert wird die Iris durch den Therapeuten entweder mit dem "Irismikroskop" oder aufgrund von "Irisfotos", die vergrößert auf eine Leinwand geworfen werden.
Kennt man die organischen Schwachstellen, dann können vorbeugende Therapien eingeleitet werden. Dr. W. LANG von der Universität Heidelberg hat 1959 den Beweis erbracht, daß Nervenverbindungen von allen Körperteilen zur Regenbogenhaut bestehen. Dadurch läßt sich erklären, die es zu den Veränderungen im Auge als Antwort auf eine gestörte Organfunktion kommt.